Über uns

Die Allianz ist eine Plattform für die Zusammenarbeit von Christen verschiedener Gruppen- und Gemeindezugehörigkeiten. Die Basis für diese Zusammenarbeit ist ein gemeinsames Glaubensbekenntnis in Verbindung mit dem lebendigen Glauben an Jesus.

Die Allianz bündelt Kräfte und vertritt christliche Anliegen kompetent in Deutschland. So wird auf verschiedene Weise die Verbreitung der christlichen Botschaft in Deutschland und die Einheit unter Christen in unserem Land gefördert.

Die Zentrale der Deutschen Evangelischen Allianz ist in Bad Blankenburg. In vielen Städten und Orten Deutschlands gibt es eine sogenannte „Ortsallianz“. Weitere Infos unter www.ead.de

                        „Das Selbstverständnis Evangelische Allianz im oberen Murrtal“ 

1. Geschichte und Herausforderung                                                    

„Die Evangelische Allianz hat sich 1846 als weltweiter Verbund in London konstituiert. Damit ist sie der am längsten bestehende Zusammenschluss evangelisch gesinnter Christen verschiedener Gruppen- und Gemeindezugehörigkeiten.“ [1]

Heute arbeiten Allianzen aus 113 Ländern aller Kontinente zusammen. In diesem Verbindungsnetz ist auch Murrhardt ein Knotenpunkt. Die „evangelische Gesinnung“, wie es in dem Selbstverständnis heißt, ist das verbindende Element. Unsere Unterschiedlichkeit hat aber verschiedene Gesichter:

  • Jeder hat seine persönliche geistliche Entwicklung und seinen individuellen Glaubensweg. Diese Wege sind sehr unterschiedlich.
  • Unsere persönlichen Überzeugungen in christlichen Fragen, wie zum Beispiel der Taufe, sind nicht deckungsgleich.
  • Jeder von uns hat unterschiedliche Erfahrungen mit übergemeindlicher christlicher Zusammenarbeit.
  • Damit verbunden haben wir auch vielleicht ungenannt unterschiedliche Zielvorstellungen für die Arbeit der Ev. Allianz.
  • Manchmal liegt das auch daran, dass wir unterschiedliche Verantwortung in unseren Heimatkirchen tragen.
  • Diese Heimatkirchen haben zudem historische Wurzeln, die Jahrhunderte auseinander liegen.

Diese Unterschiede bieten ein großes Potential für Konflikte. Trotz diesen, aufeinander zuzugehen, gehört zum Selbstverständnis der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA). Darum nun ein paar wichtige Aussagen zum Wesen der DEA.

                  2. Selbstverständnis der Evangelischen Allianz

„Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) versteht sich als ein Bund von Christusgläubigen,  die ansonsten verschiedenen christlichen Kirchen, Gemeinden und Gruppen angehören.“[2]

Diese Aussage bedeutet für uns ein Dreifaches:

2.1.    In der DEA treffen sich Glaubensgeschwister, die Jesus Christus über ihre eigenen Gemeindegrenzen hinweg dienen wollen. Christen begegnen sich in der Ev. Allianz als Geschwister, die zur selben Familie Gottes gehören. Sie gehören einander, wie Bonhoeffer sagt, nur durch Jesus Christus[3], der selber die nun darzustellende Einheit bereits gestiftet hat. Mitglieder der Ev. Allianz kommen zusammen als Schwestern und Brüder, nicht als Amtsinhaber, als Profis und Laien. Sie sind Kontaktpersonen zu ihren Heimatkirchen, nicht aber deren Vertreter.

2.2.    Die DEA ist also eine Arbeitsebene für Christen, ein Geschwisterbund und kein Kirchenbund oder Dachverband von Kirchen. Daher kennt sie auch keine Mitgliedschaft von Kirchen. Die Gründung eines nicht rechtfähigen Vereines mit seiner Satzung ist eine Hilfskonstruktion gegenüber dem Staat. Die Einheit der Nachfolger Jesu Christi ist größer als ein Kirchenbund, ist stabiler als ein Kirchenbund und ist langlebiger als ein Kirchenbund, weil nicht eine Satzung, sondern Jesus Christus selber der Garant ist.

2.3.    So verstehen sich die Mitglieder der Ev. Allianz im oberen Murrtal als ein Geschwister- und Gebetsbund von Personen. Wir sehen uns den Christlichen Kirchen und Gemeinden verbunden und begrüßen es, wo diese uns Gastrechte gewähren. Wir sind offen für neue Mitarbeiter. Wer Mitarbeiter der Ev. Allianz oberes Murrtal sein möchte, drückt dies mit seiner Unterschrift (3.1) aus.

3. Die gemeinsame Basis des Glaubens:

„Als Evangelische Allianz bekennen wir uns zur Offenbarung Gottes in den Schriften des Alten und Neuen Testaments. Wir heben folgende biblische Leitsätze hervor, die wir als grundlegend für den christlichen Glauben ansehen und uns als Christen eine Hilfe sein sollen zu gegenseitiger Liebe, zu diakonischem Dienst und evangelistischem Einsatz.“[4]

3.1 Wir bekennen uns[5]

  • zur Allmacht und Gnade Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in Schöpfung, Offenbarung, Erlösung, Endgericht und Vollendung;
  • zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung;
  • zur völligen Sündhaftigkeit und Schuld des gefallenen Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen;
  • zum stellvertretenden Opfer des menschgewordenen Gottessohnes als einziger und allgenugsamer Grundlage der Erlösung von der Schuld und Macht der Sünde und ihren Folgen;
  • zur Rechtfertigung des Sünders allein durch die Gnade Gottes aufgrund des Glaubens an Jesus Christus, der gekreuzigt wurde und von den Toten auferstanden ist;
  • zum Werk des Heiligen Geistes, welcher Bekehrung und Wiedergeburt des Menschen bewirkt, im Gläubigen wohnt und ihn zur Heiligung befähigt;
  • zum Priestertum aller Gläubigen, die die weltweite Gemeinde bilden, den Leib, dessen Haupt Christus ist, und die durch seinen Befehl zur Verkündigung des Evangeliums in aller Welt verpflichtet ist;
  • zur Erwartung der persönlichen, sichtbaren Wiederkunft des Herrn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit; zum Fortleben der von Gott gegebenen Personalität des Menschen; zur Auferstehung des Leibes zum Gericht und zum ewigen Leben der Erlösten in Herrlichkeit.

4. Elemente der Zusammenarbeit: „gemeinsam glauben – miteinander handeln“

4.1. wahrnehmen

Es ist nötig, dass wir unsere Unterschiede wahrnehmen und uns Mühe geben, einander als Christen zu verstehen, die ihren Glauben im Kontext ihrer persönlichen Glaubensgeschichte, ihrer Heimatkirche und ihrer Verantwortlichkeit leben. Dieses Anliegen wird auch noch von anderen Begegnungstreffen in unserer Stadt aufgegriffen. Zum einen in vielen kleinen Begegnungen zwischen einzelnen Christen und Kirchengemeinden, zum anderen von weiteren übergemeindlichen Treffen.

4.2. annehmen

Wenn wir uns geschwisterlich wahrnehmen, dann folgt daraus, dass wir uns um Christi Willen annehmen, so wie wir sind. Die gegenseitige Annahme erteilt allem Machtgehabe und Autoritätsgerangel eine Absage. Wir wünschen uns in unseren Sitzungen Respekt voreinander, weil Jesus die Mitte ist.

4.3. mitnehmen

Im Blick auf die Zukunft sollten wir uns aber bewusst sein, dass sich nicht nur unsere Gesellschaft stark verändert hat, sondern auch die Angebote und Bandbreite der Kirchen und Gemeinden sind größer geworden. Im Blick auf die Zukunft sollten wir uns darum gegenseitig mitnehmen auf dem Weg in der Nachfolge und uns gegenseitig im Dienst ermutigen. Die Vielfalt in unseren Kirchen und unserer Gesellschaft ist eine Chance und eine Herausforderung für uns.

4.4. hinzunehmen

Aus der wachsenden Vielfalt der Kirchen und Gemeinden und dem Wandel der Frömmigkeit unserer Zeit ist es unsere Aufgabe, Geschwister der Familie Gottes, die ebenfalls auf dem Fundament unseres Glaubensbekenntnisses5 stehen, hinzuzunehmen. Auch das Hinzunehmen von Geschwistern, die bis jetzt noch nicht in der Allianz sind, ist ein Wachstum der Allianzarbeit.

Für unsere Zusammenarbeit in der Zukunft wünschen wir uns also, dass wir einander bewusst wahrnehmen und uns in christlicher Nächstenliebe annehmen können, um uns gegenseitig mitnehmen zu können auf dem Weg der Nachfolge Jesu Christi, auf dem wir andere treffen, die wir noch hinzunehmen wollen. Wir sehen uns als Glieder des Leibes Christi die durchaus verschiedene Aufgaben und Begabungen haben.

4.5. in den Blick nehmen

Menschen, in unserem Umfeld, die noch nichts von der Retterliebe Jesu erfahren haben, wollen wir gemeinsam in den Blick nehmen. Deshalb bieten wir gemeinsam Veranstaltungen an, welche Menschen in Berührung mit dem Evangelium von Jesus Christus bringen. Wir wollen uns auch der Perspektiven unseres wiederkommenden Herrn im wachen Gehorsam nicht verschließen, dazu gehört es auch, zusammen wachsam gegenüber antichristlichen Strömungen zu sein!   

Murrhardt, den 30.1.07


[1]           Deutsche Evangelische Allianz, Die Evangelische Allianz stellt sich vor, Stuttgart, S. 4.   

[2]           Deutsche Evangelische Allianz, Die Evangelische Allianz stellt sich vor, Stuttgart, S. 6.

[3]           D. Bonhoeffer, Gemeinsames Leben, Gütersloh: Kaiser. 1993, S. 13.

[4]            Deutsche Evangelische Allianz, Die Evangelische Allianz stellt sich vor, Stuttgart, S. 2. Info: www.ead.de

[5]           Glaubensbasis der Evangelischen Allianz e. V. vom 2  September 1846, sprachlich überarbeitet 1972